Schnack

Dr. Jochen Schnack

Leitung Unterabteilung für Unterrichtsentwicklung (LIF 1) im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg

„Wir nutzen das DIALOGBILD in der Lehrerausbildung sowie in der Fortbildung, um mit den Hamburger Lehrkräften über die Besonderheiten eines kompetenzorientierten Unterrichts ins Gespräch zu kommen. Unsere Erfahrungen dabei sind positiv: Zumeist gelingt es schnell, mit den Lehrkräften in einen lebendigen Austausch über die wesentlichen Merkmale eines kompetenzorientierten Unterrichts und seine Realisierung in der eigenen Schule zu kommen. Anders als Texte ermöglicht das DIALOGBILD einen offenen und intuitiven Zugang zu diesem schwierigen Thema.“

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KOMPETENZORIENTIERTES LERNEN

Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg beauftragte uns, begleitend und unterstützend zum verbalen Leitbild „kompetenzorientiertes Lernen“ ein DIALOGBILD zu entwickeln. Ziel war es, dass das Leitbild nicht nur in verbaler Form vorliegt, sondern auch in einer bildlichen Darstellung, die im Rahmen von Aus- und Fortbildung zum Dialog mit den Teilnehmern und zur Veranschaulichung zentraler Ziele und Aspekte des kompetenzorientierten Lernens eingesetzt werden kann.

DIE DEFINITION VON "KOMPETENZ"

WURDE ÜBER FOLGENDE MERKMALE KONKRETISIERT:

1.

Kompetenzen:

2.

sind konkret beschreibbar,

3.

entwickeln sich kumulativ, d.h. erreichte Entwicklungsstände bleiben später verfügbar,

4.

sind zunehmend komplex, d.h. sie sind im Laufe des Erwerbs zunehmend untereinander vernetzt,

5.

sind lernbar (und deswegen ist ihr Erwerb auch organisierbar),

6.

erweisen sich in situationsadäquatem Handeln,

7.

beschreiben zentrale (Denk-)Operationen in einem Fach bzw. einem Lernbereich oder eine allgemeine persönliche, soziale oder lernmethodische Fähigkeit.

DIE ENTWICKLUNG

Zunächst einmal wurde „Kompetenz“ im Kontext des schulischen Lernens definiert:
Das Landesinstitut folgt grundsätzlich der Definition von F. E. Weinert, wonach Kompetenzen „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten (sind), um bestimmte Probleme zu lösen sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösung in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“

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 EINZELNE SZENEN UND IHRE BEDEUTUNG

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In Hamburg haben im Jahr 2008 rund 8,2 Prozent der Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen; damit laufen sie gegen eine „Mauer“, denn sie haben kaum Chancen im Berufsleben. Es ist ein zentrales Ziel aller Schul- und Unterrichtsreformen, diese Quote deutlich zu verringern („die Mauer abtragen“), also mehr Schülerinnen und Schülern zu einem Schulabschluss und insgesamt zu höheren Schulabschlüssen zu verhelfen und ihnen damit auch einen Anschluss (an die weitere Ausbildung in Betrieb und Hochschule) zu ermöglichen.

Im kompetenzorientierten Unterricht wird der Lehrer immer mehr zum Lernbegleiter und -berater („Coach“), der den Schüler bei der Bewältigung von Anforderungen berät und angemessene Aufgaben vorbereitet. Dies wird hier am Beispiel des Sportlehrers gezeigt, der den fußballspielenden Schüler beim Toreschießen berät.

In einem kompetenzorientierten Unterricht nehmen die Schüleraktivitäten generell zu:
So übernehmen Schülerinnen und Schüler häufiger die Rolle des Lehrers und vermitteln anderen Schülerinnen und Schülern Inhalte, die sie sich vorher (allein oder im Team) erarbeitet haben. Kompetenzorientierter Unterricht ist zwar in zunehmendem Maße ein individualisierter Unterricht, weil er bei den konkreten Fähigkeiten und Fertigkeiten des einzelnen Schülers ansetzt, aber das bedeutet nicht, dass für vertraute Lehrformen und -methoden kein Raum mehr ist.  Auch im kompetenzorientierten Unterricht kann es Phasen des Lehrervortrags oder des lehrerzentrierten Unterrichts geben, z.B. wenn es um die konzentrierte und systematische Vermittlung von Basis- oder Orientierungswissen geht.

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